Ein Garten für Naturfreunde

Lassen Sie sich vom Fachmann beraten und holen Sie sich die Natur zurück in Ihren Garten. Pflanzen, Tiere und Umwelt werden es Ihnen danken.

Dank vielfältigen Strukturen – wie Magerwiesen, Kieswege, Hecken, Bäume, Altholzhaufen, Trockenmauern, Feuchtgebiete und Teiche – weist der Naturgarten einen grossen Artenreichtum an einheimischen Pflanzen und Tieren auf.

Bunte Vielfalt

"Unkraut nennt man die Pflanzen, deren Vorzüge noch nicht erkannt wurden." - Ralph Waldo Emerson

Verwenden Sie im Garten viele verschiedene, einheimische Wildpflanzen. Gartenblumen, von denen Insekten profitieren können, müssen möglichst wenig züchterisch bearbeitet sein und Nektar und Pollen liefern können. Viele einheimische Insekten – Wildbienen, Hummeln, Käfer und Raupen von Schmetterlingen können jedoch mit ausländischen Zierpflanzen als Nahrungsquellen überhaupt nichts anfangen.

Blumenwiese statt englischer Rasen

Jede Woche hunderte Quadratmeter mähen? Nicht mit Ihnen. Legen Sie sich eine Magerwiese zu und lassen Sie diese zwei mal im Jahr mähen. Vielleicht findet sich ja sogar ein Kleintierzüchter der Ihnen diese Arbeit für das Bioheu gratis abnimmt.

Hecken

Wer eine neue Hecke anlegt, bietet vielen wilden Tieren Brut- und Rückzugsort. Idealerweise besteht die Hecke aus 12 bis 15 einheimischen Strauch- und Baumarten mit zirka 40 Prozent dornigen Sträuchern. Die Dornensträucher Weissdorn, Hagebutte, Schwarzdorn oder Kreuzdorn sind für viele Tiere lebenswichtig, schützen sie doch das Nest vor Räubern.

Gartenteich/Feuchtbiotop

Nicht nur der großflächig angelegte Gartenteich in größeren Gärten, auch kleinere Sumpf- und Wasserstellen bis zur Größe einer Pfütze haben in der Natur ihre Bedeutung. In ihnen laichen besonders gerne Amphibien, da Kaulquappen hier nicht von Libellenlarven gefressen werden. Größere oder kleinere Sumpfbeete als Alternative zu gefährlichen, tiefen Teichen bieten sich auch dann an, wenn kleine Kinder Zutritt dazu haben. Sie werden unten genauso abgedichtet wie Teiche, man kann sogar größere Kübel oder Wannen in den Boden eingraben und mit Pflanzen besetzen.

Steine/Trockenbiotop

Zwei Drittel der heimischen Arten wachsen auf eher mageren Böden – auf Sand und Kies. Auf Kiesflächen gedeihen die schönsten Kleingehölze. Kiesbeete ergeben wunderschöne Wildblumenbeete. Und mit Sand und Kies zur Hälfte abgemagerten Böden schaffen wir traumhafte Blumenwiesen.

Winterquartiere schaffen

Im Winter suchen gerade Igel und andere Kleintiere Unterschlupf in unseren Gärten. Deshalb ist es ratsam, schon im Herbst einen alten Korb oder eine Holzkiste mit trockenem Laub zu füllen, um ihnen einen angenehmen Winterschlaf zu gewähren. Man kann auch Baumschnitt und Laub in einer Ecke im Garten aufschichten. Als Schlaraffenland für hungrige Gäste entpuppt sich ein Komposthaufen. Aber auch einfache Reisig-, Ast- oder Laubhaufen in einer geschützten Ecke des Gartens werden gerne von Tierchen als Winterquartier genutzt.

Wildbienenhotel

Wildbienenschutz ist nicht nur Biotopschutz in der freien Natur, sondern kann im eigenen Garten beginnen. Viele Nisthilfen für Solitärbienen können mit einfachen Mittel selbst gebaut werden. Heimische Wildpflanzen sind wichtige Futterpflanzen und bieten Nahrung für unzählige Bienenarten.

Löcherbienen gehören zu begeisterten "Mietern" in künstlichen Nisthilfen für Wildbienen, früher oder später tauchen sie hier mit Sicherheit auf. Auf engstem Raum bekommt man hier einen faszinierenden Einblick in den stressigen, aber faszinierenden Alltag einer solitären Wildbienenhausfrau.

hier finden Sie die Bauanleitung für ein Wildbienenhaus

Totholz...

...ist alles Andere als tot. Am Lebensraum Totholz können wir auf kleinster Fläche den Kreislauf der Natur beobachten. An der obersten Stelle der Lebenskette stehen die Vögel und Kleinsäuger. Ihnen dient die grosse Zahl der im Altholz lebenden Insekten als Nahrung und damit der Sicherung ihres Nachwuchses. Aufgestapelte Balken und abgesägte Äste bieten Wohnraum für Würmer und Schmetterlingspuppen, im morschen, abgestorbenen Holz nisten ausgesprochene Spezialisten wie z.B. die blaue Holzbiene. Falten- und Holzwespen nagen bis zu 50 cm tiefe Gänge ins Altholz. Hier legen sie Kammern an, in denen dann die Eier abgelegt werden und sich die Larven entwickeln.

www.bfnu.ch

Der gestylte Garten kommt mir vor wie eine Besserungsanstalt für die Natur.

- Thomas Häntsch -